Colca Canyon - Das grüne Paradies

Honzas Vater kam aus Tschechien zu Besuch, mit seiner Frau und zwei weiteren Freunden. Eigentlich wollten wir die Familienzusammenführung nicht stören, jedoch betonte Honza immer wieder, dass es ihm und den anderen nichts ausmacht, wenn wir noch ein Weilchen zusammen Peru erkunden. Außer seinem Vater hat Honza die anderen zum ersten Mal gesehen. Auch Martina war es ganz recht, nicht allein mit der Verwandtschaft zu sein. Trotz Sprachbarrieren klappte die Kommunikation überraschend guDer erste Tag fing mit einem Besuch in der Terme entspannt an. Doch für die restliche Zeit hieß es für uns jeden Tag wesentlich früher aufzustehen. Honzas Vater ist begeisterter Hardcorewanderer und im Gegensatz zu uns auch noch Frühaufsteher. 

Am ersten Tag folgte auf gut ausgebauten Wegen und nur manchmal ein wenig ausgesetzt, der lange Abstieg in den weiten Canyon. Die Landschaft ist karg, es ist heiß und an den steilen Hängen wachsen nur dürre Gräser und Kakteen. Erst weit unten im Tal wird die Vegetation grüner. 

Am späten Nachmittag, unten im Canyon angekommen, beschließen wir doch noch ein Dorf weiter zu wandern - nach San Galle Oasis- um den Weg am nächsten Tag etwas zu verkürzen. Honzas Vater und seine Frau eilen jedoch voraus, noch bevor besprochen wurde wohin wir gehen.
Die beiden sollten wir heute nicht wieder sehen. 

Doch auch wir haben Schwierigkeiten den Weg zu finden. Das untere Tal ist voller Gärten, Bewässerungskanäle und kleiner Pfade, und wird zudem von steilen Schluchten durchzogen. Etliche Stunden verbringen wir damit den richtigen Weg mit GPS-Hilfe zu suchen, bis wir schließlich im Dunkeln in Oasis ankommen. 

Zuvor haben wir noch mit einer alten Frau geredet, vor der uns die Einheimischen gewarnt haben...Die ist verrückt....
Sie warnte uns davor unseren geplanten Weg zu gehen und hat und einen Umweg empfohlen..'Hier unten findet ihr den Weg nie..." Jaja.... gute verrückte alte Frau dachten wir. Sie schickt die Gringos auf Umwege, weil wir zuvor an ihrem Getränkestand nichts gekauft haben.

Leider war sie am Ende doch nicht so verrückt... 

Das "Dorf" besteht aus vier einfachen aber reizvollen Hotelanlagen, jeweils mit Swimmingpool, idyllisch gelegen mit Palmen und Grünpflanzen im Garten. Kleine Bewässerungskanäle befüllen den Swimmingpool, der abends abgelassen wird und einen kleinen Generator zur Stromgewinnung antreibt. 

Honzas Vater ist früh morgens schon da, noch bevor wir aufgestanden sind... Das Dorf wo sie hin gewandert sind, hat ihnen nicht gefallen. Sie sind gestern bis Mitternacht gelaufen und heute in aller Frühe aufgestanden um pünktlich hier zu sein. Doch wir wollen hier noch nicht weg. Es ist so schön, so warm und wir wollen baden.