Das Tal der fetten Hunde

Mit der kranken aber nicht mehr sterbenden Elli erreichten wir Vilcabamba. Wir fanden ein nettes Plätzchen in einer Hotelanlage am Anfang der Stadt und blieben 5 Tage. Es kamen noch ein paar andere Overlander aus Nordamerika hinzu, doch wie es manchmal so ist, man hat nicht zu jedem einen Draht. So blieben wir mehr für uns und genossen ein paar ruhige Tage.

Immerhin waren zwei kleine Wanderungen durch die Berge der Umgebung drin. Vilcabamba ist bekannt für die Langlebigkeit seiner Einwohner, was sich bei näherer Recherche jedoch als Schwindel herausgestellt hat. Mit jedem Mal, wenn jemand nach ihrem Alter gefragt hat, wurden es mehr Jahre. Das kann natürlich auch an dem schwindenden Erinnerungsvermögen im Alter liegen, oder die hatten einfach ihren Spaß daran. Wir vermuten eher einen genialen Marketing Trick, denn kurz darauf haben sich lauter reiche Amerikaner in der Hoffnung auf Langlebigkeit angesiedelt...

So ist Vilcabamba für manche "das Tal der alten Lügner", für uns wird es jedoch immer "das Tal der fetten Hunde" bleiben. Denn noch nie haben wir so viele fette Hunde gesehen wie hier. Der Wohlstand ist in der ganzen Gegend spürbar. Am sichtbarsten jedoch am Hund! 

Im Podocarpus Nationalpark wurde uns zum ersten Mal bewusst, dass wir nun einen Hund haben. Und Hunde sind in den Nationalparks verboten.

Das stellt uns vor ein Problem, denn wir haben keine Möglichkeit Elli irgendwo zu „parken". Seit wir in Ecuador sind, ist das Wetter meist bedeckt und nicht zu heiß. So wird Elli in die Nationalparks geschmuggelt, und muss dann leider im Schatten im Auto warten.

Für uns sind dadurch nur kürzere Wanderungen möglich und keine Übernachtungen an den Campingplätzen... So viel Paranoia wegen einem Hund an der Leine...

So campten wir in Podocarpus direkt vor dem Eingangsschild. Das Zirpen der Zikaden war unerwartet laut und anhaltend. Hunderte kleiner Stechfliegen schafften es durch unsere Moskitonetze und zwangen uns bei drückender Hitze mit geschlossenem Fenster zu schlafen. Yeah....

Am nächsten Morgen, etwas unausgeschlafen und erstaunlich früh, erfolgte der Aufbruch zum Wasserfall und zum Mirador. Die Vegetation ist tropisch, der steile Weg zum Lookout sehr selten begangen. Sträucher wuchern überall und schlugen uns ins Gesicht. Dazu gesellte sich zu guter Letzt noch etwas Regen, bevor die Sonne sich zeigte. Sonne ist jedoch schlecht, denn der Hund ist im Auto. Also rannten wir in Windeseile den Berg runter. Etwas stressig, dennoch war es ein schöner Park.

(Sagen wir: Alex rannte in einer noch nie erreichten Geschwindigkeit den Berg runter...)