Tarzan in Banos
Banos ist ein kleines Städtchen am Fuße des Vulkans Tungaruhua. Der Vulkan ist ein bis drei Monate im Jahr aktiv und beschert dem Örtchen zugleich zwei Thermalquellen. Die Gegend ist sehr fruchtbar und wäre da nicht der Vulkan, würde man denken man ist im Allgäu.
An den grünen und steilen Hängen grasen schwarz-weiße Holstein Kühe. Wir fahren die steile und erstaunlich schlecht ausgeschilderte Evakuierungsstraße hoch und finden einen schönen Campingplatz mit Blick auf den Vulkan. Von hier aus kann man in der Ferne auch den schneebedeckten Chimborazu Vulkan sehen.
Rojelio, der Besitzer des Campingplatzes, ist witzig und sehr nett und unternahm mit uns eine Wanderung zu einem kleinen Wasserfall auf seinem Grundstück. Sein Grundstück ist riesig. Er ist hier geboren und ein Großteil seiner Familie lebt hier. Fast der gesamte Berg gehört ihm oder seiner Verwandtschaft. Der Weg geht den Berg hinauf. Vorbei an einem kleinen Teich mit Goldfischen, die er vor ein paar Jahren eingesetzt hat. Von einem hohen Baum hängen ein paar Lianen herunter. Es macht riesig Spaß Tarzan zu spielen.
Drei Stunden lang wandern wir mit ihm durch grüne Landschaften mit weidenden Kühen. Gegen Ende führt der "Weg" durch dichten und matschigen Urwald, durch den Rojelio mühsam Wege anlegt. Es ist noch viel zu tun. Freiwillige Helfer sind gerne gesehen. Schließlich erreichen wir den kleinen Wasserfall. Nach all der Mühe erscheint er uns wunderschön, obwohl ziemlich klein...
Rojelio möchte irgendwann hier ein Haus bauen.
Auf dem Rückweg treffen wir auf einen seiner Cousins, der gerade die Wiese mit Unkrautvernichtungsmittel besprüht. Das Gras soll sprießen, das Unkraut nicht.... Selbst für die Viehzucht wird die Natur zerstört.... Die ganzen Grashänge waren mal mit Urwald bewachsen. Wir hatten einen wunderschönen Tag. Nun aber schnell zurück, denn die frisch operierte Elli mussten wir im Schatten im Auto lassen und die Sonne wandert.
Den Weg bis zum Refugio auf dem Vulkan sparen wir uns. Das Wetter verschlechtert sich und Rojelio meint es lohnt sich nicht. Da der Vulkan aktiv ist, darf man zu den schönsten Stellen nicht wandern. Stattdessen machen wir uns auf dem Weg zum Vulkan Chimborazu.
Der Weg dorthin führt ebenfalls durch grüne Hügel mit weidenden Kühen. Der Vulkan ist eindeutig erkennbar. Mit Schnee bedeckt sticht er aus einer ansonsten grünen Landschaft deutlich hervor. Wir übernachten diesmal an einer nicht ganz so idyllischen Forellen Zucht, umlagert von den ansässigen Hunden, die unsere Schuhe fressen. Mal wieder sind wir recht weit oben, dementsprechende ist es kalt.
Am nächsten Tag treffen wir überraschender Weise auf Toni und Alfredo, eine Touristin aus Maryland und ihrem Guide aus Quito. Hierher verirrt sich kaum jemand. Anfänglich wurden wir für Parkranger gehalten, die mit ihrem Fahrzeug die Wege abfahren. Letztendlich verrät uns aber der Dachträger. Mit ihnen verstehen wir uns auf Anhieb und es wird ein netter, einfacher Wandertag mit mehr Reden als Wandern. Das muss auch mal möglich sein. Danach müssen wir zügig nach Quito.
Morgen kommt meine Schwester zu Besuch.
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