Torres del Paine - thank god it is low season

Im zweiten Versuch wird alles besser... Torres del Paine Part 2 

Mit neu erlernter Ehrfurcht vor den Naturgewalten, haben wir uns erneut an die Schicksals Berge gewagt, auf der Suche nach innere Ruhe und Gelassenheit. Die unverwechselbar markanten Zacken der Berge scheinen mittlerweile zur Pilgerstätte eines jeden Wanderers geworden zu sein, nur nicht der des einsamen Wanderers... 

In einer wirklich spektakulären Landschaft trifft man eben auch auf eine spektakulär hohe Anzahl von Menschen, die leider recht häufig nicht davor zurückschrecken, ihre Sinneseindrücke auch mit Worten zu begleiten. Mögen sie den Gegebenheiten angepasst sein oder auch nicht. Diese wohl formulierten Gefühlsäußerungen der Bürger mit der sicherlich nur zufälligen Landesvorwahl von 001 haben mich ebenfalls innerhalb kürzester Zeit zu emotionalen Regungen inspiriert, die ich wie folgt in abgewandelter Form wiedergeben möchte... "oh my god...there are so f# many people here..." 

Allerdings erwuchs aus diesen Einflüssen auch die Idee zum Gadget des Monats: 

Der sprechende Stab

Mit dem Gedanken an diesen zukünftigen Bestseller konnte ich mich wieder versöhnlich der Schönheit der Landschaft widmen, wie so viele andere eben auch. Wer die Möglichkeit hat mehrere Tage zu bleiben, sollte es auch unbedingt in die Tat umsetzen. Torres del Paine ist überlaufen, aber auch toll. Lange haben wir überlegt, ob wir den 10 Tages Rundkurs wandern sollen, oder den beliebteren W-Weg und haben uns letztlich für ein U entschieden. 

Leider wurde der westliche Teil des Nationalparks recht stark durch ein Feuer zerstört. Da wir dort bereits Tage zuvor am Lago Grey unterwegs waren, haben wir auf diesen Teil der W-Wanderung verzichtet. Hinzu kommt das die "Park Regeln" wie z.B. kochen fast nirgendwo erlaubt oder camping nur mit Reservierung etwas gewöhnungsbedürftig sind. 

Auf der einen Seite kann man die Angst vor einem weiteren Brand verstehen, aber 100 m vor dem Campingplatz anzukündigen, dass man 10 km zuvor hätte reservieren sollen und deswegen abends weggeschickt wird, entspricht nicht ganz unserem Wohlfühlfaktor. Daher haben wir nach dem Valley Français, meiner Ansicht nach dem schönsten Teil, wieder den Rückweg eingeschlagen und uns auf Tagestouren mit garantierter Übernachtung besonnen. 

Und das war die einzig richtige Entscheidung. Eher aus einer Laune heraus sind wir zum äußeren östlichen Rand des Parks, zur Laguna Azul gefahren. Einer wunderschönen, tiefblauen Lagune die von allen Touristen vergessen erscheint. Zumindest waren dort fast nur "Langzeitreisende" anzutreffen und ab und zu ein Bus, der seine Kundschaft auch recht schnell wieder weiter beförderte.

Und auch aus einer freundlichen Geste kann manchmal etwa mehr werden. Aus einem Winken wurde ein Bier. Aus einem Bier ein Tag. Und aus einem Tag wurden mehrere Tage an unterschiedlichen Orten und einer unverhofften Kletterroute in El Chalten... ;) An der Lagune trafen wir auf ein Pärchen aus Tschechien, deren Bus uns schon früher aufgefallen war. 

Mit ihnen verbrachten wir ein paar schöne Tage an der Lagune und per Zufall auch wieder in El Chalten nachdem wir uns in El Calafate verloren haben. Aber dazu später mehr. 

Leider ist Kontakt halten hier nicht so einfach. Wir halten auch immer noch nach dem Ogger Mobil Ausschau, welches wir in Ushuaia getroffen haben...