Luis ist überrascht uns wieder zu sehen und freut sich. Er ist ein Spitzenmechaniker, der für das Alma-Observatorium gearbeitet hat, bevor es seiner Familie in San Pedro de Atacama zu einsam wurde. Jetzt repariert er große Trucks und hilft, mehr aus Hobby, verzweifelten Overlandern mit ihren größeren und kleineren Problemen. Wir dürfen in seiner Werkstatt übernachten, es gibt sogar eine Dusche, eine Waschmaschine, Wifi und eine kleine Küche. Es herrscht eine freundliche, entspannte Atmosphäre. Der perfekte Platz. Wir sind mittlerweile Freunde.
Es sind noch vier weitere Overlander in der Werkstatt, zwei aus Brasilien und ein gemischtes Pärchen aus Australien und Niederlande
Es werden zwei nette Tage während Luis und sein Mitarbeiter Nico unser Auto checken und den TÜV machen. Es mussten nur Kleinigkeiten wie ein ausgeschlagenes Lager an der Spurstange und eine Halterung repariert werden. Aus Zeitgründen bevorzugen wir einen Preisnachlass beim Verkauf und verzichten auf eine Reparatur. Verhandlungen wird es vermutlich sowieso geben, jetzt liefern wir wenigstens den Grund dazu.
Auch haben wir festgestellt, dass wir kein Emissionsproblem haben, wie uns der TÜV in Calama vor Monaten noch „eingeredet" hat. Anscheinend ist es im Norden von Chile üblicher, sich ein Trinkgeld zustecken zu lassen. Teile im Norden von Chile gehörten einmal zu Peru. Vielleicht hat sich die Mentalität auch über die Jahre erhalten… Unser Autokäufer darf sich zumindest über neue Zündkerzen freuen, die vermutlich gar nicht notwendig waren.
Jedenfalls wurde uns die Prüfplakette ohne Probleme ausgestellt, nachdem Nico so nett war, unser Auto beim TÜV vorzufahren.
Danach geht es in einem Rutsch die restlichen 1.500 km direkt nach Santiago. Der potentielle Käufer nervt mit ständigen Nachfragen, wo wir denn sind, aber viel Zeit haben wir in der Tat nicht mehr. Völlig übermüdet treffen wir ihn und einen weiteren Interessenten noch am selben Tag.
Dazu aber mehr in Michas Beitrag.