An einem schönen Morgen am Strand von Atacamas wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, vielleicht in den Genuss zu kommen, Wale zu sehen. Obwohl Mitte Oktober die Saison schon fast vorbei war, haben wir von den Fischern am Hafen gehört, dass doch noch Wale gesichtet wurden.
Auf unserer Suche nach einem Tourguide hatte sich auch gleich ein etwas schmieriger Mann gemeldet, der uns sehr freundlich mit einem Küsschen empfangen hat und uns für 100 $ hinausfahren wollte, was definitiv überteuert war, selbst für Touristenpreise. Nach weiterer Suche haben wir dann jemanden gefunden, mit dem wir uns nach leichtem Handeln auf 40 $ einigten.
Voller Vorfreude auf die Wale machten wir uns auf See. Uns fiel gleich am Anfang auf, dass das leichte Motorboot von einem doch recht jungen Mann gelenkt und angetrieben wurde. Dies hätte uns bereits stutzig machen sollen, jedoch waren wir zu dem Zeitpunkt noch völlig entspannt.
Es folgte nun ein einstündiger "Wellenritt", der wirklich nichts mehr mit einem gemütlichen Bootsausflug zu tun hatte. Obwohl die See nicht allzu unruhig war, schaffte es dieser junge Mann mit viel zu viel Gas die Wellen frontal zu nehmen, sodass wir jedes Mal gefühlte 2 Meter in der Luft geschleudert wurden und den Aufprall mit unseren weich gepolsterten Hintern auffangen mussten.
Vermutlich wurde der junge Mann gerade eingelernt, denn anderes kann man sich sein Gefühl für Geschwindigkeit an den unpassendsten Stellen nicht erklären. Die Fahrt entpuppte sich als Höllenritt. Selbstverständlich sind wir auch durch die aufschlagenden Wellen patschnass geworden und damit meine ich bis aufs Unterhöschen....
Am Ende der Tour sind wir mit dem einmaligen Erscheinen einer Wahlrückenflosse in ca. 15 m Entfernung belohnt worden, was für mich persönlich schon ein beeindruckendes Ereignis war und mich manch blauen Fleck am Hintern vergessen lies.